„Remember the Ladies“ war wohl der berühmteste Spruch von Abigail Adams, der bekanntesten First Lady der frühen USA. Aber was bedeutete er und in welchem Kontext fiel er? Wieviel Einfluss auf die Politik der Frühen Republik hatte diese Persönlichkeit? Als Frau des zweiten Präsidenten der jungen Nation und Mutter des sechsten Präsidenten wird sie oft zu einer Vorreiterin des Feminismus gezählt. Ihre zahlreichen Briefe geben nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Politik der jungen Nation, sondern zeichnen auch ein gutes Bild der Debatte um die Rolle der Frau im ausgehenden 18. Jahrhundert.
Referentin: Prof.in Dr.in Astrid Fellner, Amerikanistik, Universität des Saarlandes
Astrid M. Fellner ist Professorin für Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität des Saarlandes und Leiterin des interdisziplinären Kompetenzzentrums „UniGR-Center for Border Studies” am Standort Saarbrücken. Ihre Bücher und Aufsätze beschäftigen sich mit früher amerikanischer Literatur, Border Studies, U.S.-Latino/a Literaturen, kanadische Literatur, Gender/Queer Studies und Cultural Studies. Sie war Inhaberin des Österreichlehrstuhls an der Stanford University und verbrachte längere Forschungsaufenthalte in den USA, u.a. an der University of Massachusetts und der American Antiquarian Society, wo sie an ihrer Habilitation zur Geschlechterdebatte im ausgehenden 18. Jahrhundert in den USA forschte.
Um Anmeldung wird gebeten unter:
Es besteht die Möglichkeit, den Vorträgen auch über Zoom zu folgen:
https://us02web.zoom.us/j/81165899005
Meeting-ID: 811 6589 9005
Teil der Reihe: First Ladies
Die in den westlichen Demokratien wohl einzigartige Institution der First Lady an der Seite des Präsidenten beleuchtet in mehrerer Hinsicht die Rolle der Frau in der amerikanischen Gesellschaft: Selten ist es ihr gestattet, eigene Wege zu gehen, sie beschränkt sich weitgehend auf die Christmas Decoration, auf das Anlegen eines Gartens, die Organisation von Staatsdinners, ihre Kleider werden genauester Prüfung durch die Medien unterzogen, kleine Abweichungen von den akzeptierten gesellschaftlichen Regeln werden schon als „Botschaft“ interpretiert.
Nichtsdestoweniger konnten sich einige First Ladies aus diesen Erwartungen lösen und eine eigene Rolle finden.
Die Vorträge zu verschiedenen First Ladies erhellen die traditionellen kulturellen Erwartungen an amerikanische Frauen und zeigen, wie sich „Politikerfrauen“, viel mehr als in Deutschland zum Beispiel, dem politischen Ehrgeiz Ihrer Ehemänner gemäß den überkommenen gesellschaftlichen Vorgaben anzupassen haben, und wie es ihnen gelingt, sich aus engen Vorgaben zu lösen und eigene Projekte umzusetzen.