Veranstaltungen

Edith Roosevelt – zwischen Tradition und Moderne

  Vortrag

18:30 Uhr

FrauenGenderBibliothek Saar, Großherzog-Friedrich-Straße 111, 66121 Saarbrücken

Auch wenn Edith Roosevelt in vieler Hinsicht dem viktorianischen Geist ihrer Zeit entsprach, war sie doch eine politische Vertraute und wichtige Beraterin des 26. amerikanischen Präsidenten. Sie galt als gebildet, geistreich und warmherzig, aber auch als streng und verwaltete die Finanzen der schnell wachsenden Familie Roosevelt, Eigenschaften, die sie gut auf Ihren Einzug ins Weiße Haus im Jahre 1901 vorbereiteten. Dort modernisierte sie nicht nur den Wohnsitz der Präsidentenfamilie, sondern auch die Rolle der First Lady. Gleichzeitig schirmte sie ihr Privatleben und das ihrer Familie rigoros ab. Edith Roosevelt achtete darauf, dass Theodore sich in seinem Amt nicht zu sehr verausgabte; für einige ihrer Zeitgenossen verkörperte sie gar eine „unsichtbaren Regierung“. Die amerikanische Hauptstadt mit ihren zahlreichen Strohwitwern und alleinstehenden weiblichen Angestellten galt ihr als „Sündenpfuhl,“ den es zu reformieren galt. Als sie das Weiße Haus im Februar 1909 verließ, begründete sie eine Tradition: Als erste Präsidentengattin lud sie ihre Nachfolgerin zu einem Essen und einem Rundgang durch das Weiße Haus ein.

Referentin: Dr. Anja Schüler, Heidelberg Center for American Studies

Teil der Reihe: First Ladies 

Die in den westlichen Demokratien wohl einzigartige Institution der First Lady an der Seite des Präsidenten beleuchtet in mehrerer Hinsicht die Rolle der Frau in der amerikanischen Gesellschaft: Selten ist es ihr gestattet, eigene Wege zu gehen, sie beschränkt sich weitgehend auf die Christmas Decoration, auf das Anlegen eines Gartens, die Organisation von Staatsdinners, ihre Kleider werden genauester Prüfung durch die Medien unterzogen, kleine Abweichungen von den akzeptierten gesellschaftlichen Regeln werden schon als „Botschaft“ interpretiert.

Nichtsdestoweniger konnten sich einige First Ladies aus diesen Erwartungen lösen und eine eigene Rolle finden.

Die Vorträge zu verschiedenen First Ladies erhellen die traditionellen kulturellen Erwartungen an amerikanische Frauen und zeigen, wie sich „Politikerfrauen“, viel mehr als in Deutschland zum Beispiel, dem politischen Ehrgeiz Ihrer Ehemänner gemäß den überkommenen gesellschaftlichen Vorgaben anzupassen haben, und wie es ihnen gelingt, sich aus engen Vorgaben zu lösen und eigene Projekte umzusetzen.

 

Um Anmeldung wird gebeten unter:

kontakt(at)dai-saarland.de

Es besteht die Möglichkeit, den Vorträgen auch über Zoom zu folgen:

https://us02web.zoom.us/j/83323093471

Meeting-ID: 833 2309 3471

 

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