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James Monroe – Selbstbehauptungswillen und Zerbrechlichkeit der jungen amerikanischen Republik

  Vortrag

18:30 Uhr

us02web.zoom.us/j/84072244729

Meeting-ID: 840 7224 4729

Teil der Reihe Amerikanische Präsidenten

James Monroe (1758–1831) war der letzte der Gründerväter der USA im Präsidentenamt. Auch war er der letzte Präsident aus der Dynastie der Pflanzer und Sklavenhalter aus Virginia, da dieser Staat, mit Ausnahme des zweiten Präsidenten John Adams, vier der ersten fünf Präsidenten stellte. Vor seiner unumstrittenen Wahl zum Präsidenten 1816 hatte er in verschiedenen Funktionen in den Kabinetten seiner Vorgänger gedient. Insbesondere hatte er sich als Botschafter und Unterhändler der USA u.a. den Kauf des Louisiana-Territoriums vom napoleonischen Frankreich erreicht und damit die Grundlage für die Westexpansion der USA bis zum Pazifik gelegt. Während zu Beginn seiner Amtszeit das erste Parteisystem gerade desintegriert war, begann sich der Konflikt zwischen sklavenhaltenden und „freien“ Staaten zu verschärfen. Den Missouri-Kompromiss, der die Ausdehnung der Sklaverei begrenzte, unterschrieb er nur zögerlich. Er war Segregationist und Anhänger einer „Rückwanderung“ befreiter Sklaven nach Afrika, weshalb die Hauptstadt der Kolonie von Liberia, Monrovia, nach ihm benannt worden ist. Zugleich fiel in seine Amtszeit eine erste große Wirtschaftskrise der noch jungen USA, die unter seinen Nachfolgern zu tiefen Spaltungen führte. In Erinnerung geblieben ist Monroe vor allem für seine Außenpolitik, die im wesentlichen die Politik seines Secretary of State und Nachfolgers John Quincy Adams war. Dieser entwarf auch Monroes berühmte Ansprache zur Lage der Union 1823, in der er deutlich machte, dass die USA keine neuen europäischen Kolonien in den Amerikas akzeptieren würden. Umgekehrt würden sich die USA aus der europäischen Politik heraushalten. Die Monroe-Doktrin ist seither ein Grundpfeiler der amerikanischen Außenpolitik, etablierte die Tradition des Isolationismus bzw. Non-Interventionismus und steht für das Selbstbewusstsein einer noch jungen Republik am Rande der atlantischen Welt.

Referent: Prof. Dr. Philipp Gassert

finanziert durch:

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