Der Kult um den fitten Körper in den USA ist unübersehbar. Die Mittagspausen werden joggend verbracht, und am Abend trifft man sich in den zahlreichen Studios zum Workout. Rund um das tägliche Training floriert ein riesiger Sportartikelmarkt mit Milliardenumsätzen; Funktionskleidung und teure Sportgeräte, Energieriegel und Proteindrinks, Social Media Kanäle und Apps für das Smartphone. Zugleich wird die Obesity Crisis der US-Gesellschaft immer wieder hervorgehoben und Sport vor diesem Hintergrund zur Bürgerpflicht erhoben.
Woher kommt dieser Boom und wie konnte er diesen Stellenwert bekommen, welche Gesellschaftsbilder tragen ihn? Der Beitrag fragt aus historischer Perspektive nach dem Aufstieg der fitten Körper zum Ideal und beleuchtet dabei auch kritisch, welche Probleme und Ausgrenzungen damit verbunden waren und sind.
Meeting-ID: 811 2430 8624
Referent: Prof. Dr. Olaf Stieglitz
Olaf Stieglitz ist Professor für Amerikanische Kulturgeschichte an der Universität Leipzig. Forschungsschwerpunkte sind die Sozial- und Kulturgeschichte der USA und darin v.a. die Geschlechter- und Körpergeschichte. Gegenwärtig arbeitet er an einem Buchprojekt mit dem Titel Modernity in Motion - Visualizing Athletic Bodies, 1890s to 1930s