Teil der Reihe Amerikanische Präsidenten: Macht, Triumph, Tragik
Der sechzehnte Präsident der Vereinigten Staaten wurde einige Monate nach seiner Wiederwahl im Jahre 1865 von einem fanatischen Südstaatler ermordet. Die Worte des Attentäters - „Sic semper tyrannis“ - sollten an die Ermordung Julius Cäsars erinnern und platzierten Lincoln klar in eine Kategorie: in die des Staatsfeindes, des Gegners der Republik und der Freiheit. Da Geschichte bekanntermaßen von den Siegern geschrieben wird, gehört diese Sicht von Lincoln allerdings nicht in den dominanten Erzählstrang der heutigen Erinnerungskultur. An Universitäten und in der Populärkultur wird Lincoln als Held gefeiert; als Befreier der Sklaven und Bewahrer der Vereinigten Staaten von Amerika. Dennoch gibt es weiterhin auch kritischere Perspektiven auf Lincoln. In dem Vortrag werden auch diese zur Sprache kommen – und womöglich auch einiges Licht auf die intellektuelle Spaltung zwischen „konservativen“ und „liberalen“ Kreisen in den heutigen USA werfen.
Referentin: PD Dr. Margit Peterfy, Universität Heidelberg